Musikvertrieb, Diversität & Teamwork | Désirée Vach (General Manager GSA bei Fuga) im Interview
Shownotes
Wie gelingt der nachhaltige Erfolg im Musikbusiness? In dieser ThemaTakt-Folge spricht Tobias Wilinski mit Désirée Vach – einer einflussreichen Akteurin und Botschafterin der deutschen Musikszene. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Gründerin von Snow White Records, Country Managerin bei InGrooves und General Managerin für Deutschland, Österreich und Schweiz bei FUGA gibt sie tiefe Einblicke in Musikvertrieb, VUT, Labelmanagement und den Wandel der Musikindustrie.
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Désirée berichtet, wie sie als Mitgründerin von Music Industry Women für mehr Diversität und Gleichberechtigung im Musikbusinss kämpft. Es geht um Business Development, erfolgreiche Vertriebsstrategien für Labels und Artists, neue Technologien wie AI & Data Analytics, die Bedeutung von Netzwerken, Mentoring und Female Leadership. Und Praxis-Beispiele aus der Zusammenarbeit mit Labels wie Colors Studios und Künstlerinnen wie Blush Davis.
Ob du Musiker:in, Labelgründer:in oder Marketing-Profi bist – hier erfährst du, wie Innovation, Teamwork und Diversität deine Karriere nachhaltig prägen können. Desiree teilt Tipps für Artists (“Sparring-Partner suchen!”) und erklärt, warum individuelle Deals wichtiger sind als Standardverträge und wie technologische Trends das Musikgeschäft verändern.
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Intro-Voice: Henrike Möller Musik: Benethy Interview & Produktion: Tobias Wilinski
Kapitel:
00:00 Intro 02:59 Bester Tanz-Song für Desidancerrr 03:38 Aufgaben als General Manager GSA bei Fuga 04:42 Business Development bei Fuga 06:15 Zusammenarbeit mit Colors x Studios 07:04 Warum Fuga Labels statt Artists signt 09:09 Kleinere Labels bei Fuga 09:45 Kein Standard-Deal, sondern angepasste Services 12:32 Einfluss von KI auf die Musikindustrie 13:20 Désirées Start in der Musikindustire 19:59 Arbeit für die Labels Kitty-Yo und Weekender Records 21:02 Besondere Momente 26:56 Fehler: Zu positiv eingestellt zu sein 30:48 Job bei The Orchard 32:06 Wechsel zu Ingrooves 36:50 Auswirkungen von Trumps Politik auf die Arbeit mit US-Unternehmen 37:40 Tipps für aufstrebende Artist 38:44 Gründung von Music Industry Women 41:25 Support unter Frauen* 47:57 Gast-Auswahl bei ThemaTakt 57:34 Wünsche für die Musikindustrie
Genannte Namen und Begriffe: Stuart Price Jacques Lu Cont (Album Darkdancer) Queen - Don’t Stop Me Now Woodstock der Blasmusik First Strike (Elektro-Label) Sven Koslik Ministry of Sound Odisse Music Royal Republic Cloud Kid Blush Davies BTS Colors Studios The Hives Recordjet 93feet east Peaches Chilly Gonzales Kitty-Yo Martin Freese Weekender Records Justin Barwick Grant Box Panorama3000 Flux FM Kristoffer Ragnstam Chikinki Zoot Woman Watchever Jakob Kuznicki Selcuk Erdogan Ingrooves Dirty Hit Label The 1975 BEABADOBEE DEI (Diversity Equity Inclusion) Music Industry Women VUT Mewem Yannick Niang Sookee Thomas Stein Eko Fresh Christoph Ellinghaus City Slang Mark Chung Impala Downtown - Mutterfirma von Fuga Curve (Royalty-Software) Fundy (Linkfire-Alternative)
Transkript anzeigen
Wenn du so eine große Firma hast mit zwölf Gehältern, die du zahlen musst, dann werden halt die Entscheidungen, welche Künstler in Blue Science, werden da halt so ein bisschen verantwortungsvoller. Du musst halt dann gucken, dass die Kohle am Ende des Monats stimmt. Klar, ich habe Druck gehabt. Es gab auch Monate, wo ich meine Mutter anrufe. Mama, ich kann die Gehälter nicht zahlen. Kannst du mir ein bisschen Geld überweisen, kriegst du den nächsten Monat wieder. Also vor ein paar Jahren war es dann irgendwie, guckt euch die Lineups an von dem Festival. Zu wenig Frauen. Und war die große Welle. Und das lässt dann immer nach. als ob man sagt, ja okay, das ist die Situation, irgendwie besser schafft man es nicht. Aber man muss dranbleiben. Und je älter ich auch werde, desto aggressiver werde ich bei dem Thema auch, weil mich einfach die Ungerechtigkeit so wütend macht. ThemaTakt, der Hip-Hop-Business-Podcast mit Tobias Wilinski. Désirée Vach ist zu Gast in dieser Folge ThemaTakt, der Podcast für die Musik-Business-Karriere. Seit über 20 Jahren gestaltet sie die Indie-Musikszene aktiv mit. Als Gründerin von Snow White Records, als Countrymanagerin bei InGrooves im Vorstand beim VET war sie. Und sie ist Mitgründerin von Music Industry Women und kümmert sich um Mentoring von Frauen. Aktuell ist sie General Managerin Deutschland, Österreich, Schweiz bei Fuga. Das ist ein Vertrieb. Was macht ein Vertrieb? Ein Vertrieb sorgt dafür, dass die Musik zum Beispiel bei allen Streaming-Plattformen Spotify, Apple, Amazon Music und Co. landet Also Playlist-Pitching kann auch ein Teil davon sein. Sie kennt das Musikgeschäft von innen und außen, von Indie bis international und setzt sich seit Jahren leidenschaftlich für Diversität, Gleichberechtigung und strukturellen Wandel in der Branche ein. In dieser Folge sprechen wir über ihren Werdegang, die Entwicklung im digitalen Musikmarkt, die Rolle von Frauen im Business und über die Frage, wie man eigentlich richtig netzwerkt. Folgt dem Thema-Takt-Podcast, um auch alle kommenden Folgen nicht zu verpassen und lasst gerne eine Bewertung auf Apple Podcast oder Spotify. Einfach auf Spotify Thema-Takt suchen, die drei Punkte klicken und dann könnt ihr auswählen, wie viele Sterne ihr geben wollt, gerne fünf. Außerdem könnt ihr diesen Podcast über thematakt.de slash spenden unterstützen. Mein Name ist Tobias Wilinski, viel Spaß beim Interview. Herzlich willkommen, Désirée Vach . Vielen Dank für die Einladung, Tobias. Desiree, dein Insta-Name ist Desi Dancer. Was ist denn ein Song, wo du am liebsten zu dancet? Ich habe gehofft, du fragst mich, woher ich den Namen habe. Nein, das interessiert mich. Don't Stop Me. Kannst du gerne erzählen. Kann ich, darf ich? Darfst du. Genau, also es war nämlich eins meiner ersten, also nicht ersten, aber Lieblingsalben. Das ist von Stuart Price, Jacques LeConte, Dark Dancer. Daraus habe ich dann halt Desi Dancer gemacht für meinen Insta-Account. Da sind halt so Songs drauf wie Who's That Sound. Man kennt ja auf jeden Fall. Also kann ich auf jeden Fall nur empfehlen. Le Rhythmé Digital, Dark Dancer. Okay, danke dafür. Und jetzt deine Dance Songs. Da war ich jetzt nicht drauf vorbereitet, aber ich mag immer Don't Stop Me Now. Habe ich auch gelesen, dass in der Studie, dass es der Song ist, der am meisten Glückshormone freisetzt. Also das kann dann manchmal sein, dass ich halt Out of the Blue, Don't Stop Me Now von Queen höre. Also ich höre ganz viele Songs, die natürlich auch mit einer schönen Erinnerung verbunden sind. Also auch mit Artists, mit denen ich gearbeitet habe, die müssen dann auch manchmal nochmal in der Playlist rein. Ich finde, also manchmal gibt es Songs, die ich gar nicht kenne, aber die mich dann trotzdem zum Tanzen bringen. Und das sind immer die schönen Momente, finde ich eigentlich. Dein schöner Moment ist jetzt gerade bei Fuga. Du bist General Manager GSA, also Deutschland, Schweiz und Österreich. Kannst du deinen Job ein bisschen beschreiben? Was machst du da? Also ich bin General Managerin, wie du gesagt hast, Deutschland, Österreich, Schweiz. Ich habe mehrere Aufgaben. Ich kümmere mich zum Beispiel einmal um Business Development. Also ich spreche mit potenziellen neuen Labels, weil wir als Fuga deals mit Labels machen, weniger mit Artists. Aber wenn es ein interessanter Artist ist, dann natürlich auch. Ich mache viel Troubleshooting, was aber sich in Grenzen hält. Also ich kümmere mich halt quasi um alle Schnittstellen zwischen BD und dann halt Legal. Also wenn du halt die Business Development und du hast dann natürlich, du verhandelst Terms, also die Vertragseckdaten und dann besprichst du das mit Legal. Also das ist halt viel das, was ich mache und halt einfach auch alles, was so als Strategie angeht, wo will halt Deutschland, Österreich, Schweiz hin, also Fuga Deutschland, Österreich, Schweiz hin und ja. Kannst du da schon was nennen, wo du Business Development auf den Weg gebracht hast und was jetzt mittlerweile durch ist oder ist das noch alles so im Prozess und du darfst darüber gar nicht reden? Doch, doch. Also ich habe ein paar neue Labels gesigned aktuell. Es ist ja ganz cool. Es ist Woodstock der Blasmusik. Und zwar gibt es halt, also wirklich, es gibt halt ein Festival, das Woodstock der Blasmusik. Das ist, ich glaube, in Kärnten. Und das ist wirklich abgefahren. Es ist ein Brass-Festival. Also du hast Menschen, die halt mit Querflöte, Trombone und so auf der Bühne stehen, aber auch im Publikum und die haben auch ein Label und genau, das ist halt eins gewesen. Dann First Strike ist ein elektronisches Label, das von Sven Koslik betrieben wird, der früher bei Ministry of Sound war. Und was wir natürlich auch geguckt haben, wir haben ganz tolle Labels schon bei uns im Katalog. Zum Beispiel ist da einmal Odyssey Music, die machen Artists und Labelservices für zum Beispiel Royal Republic. Oder halt auch ein anderes Label ist Cloud Kit, die haben als YouTube-Kanal angefangen und machen zum Beispiel Blush Davis. Ganz tolle Künstlerin, die auch schreibt für unter anderem für BTS. Und natürlich, wir haben im Portfolio Colors Studios. Da sind wir gerade im Prozess, noch ein weiteres Label unter dem Umbrella von Colors mit reinzunehmen und da darf ich auch noch nicht sagen, wer. Also so auf dem Level an Labels bewegen wir uns. Ja, spannend. Lass uns gerne mal bei Colors bleiben. Das ist für mich immer noch so ein Mysterium auch irgendwie. Also ich würde auch super gerne von Colors mal wieder interviewen, wie die eigentlich zu der Idee gekommen sind, wie die Umsetzung ist und so und wie ist da die Zusammenarbeit? Also weil da ist es ja immer einen Song, den es schon gibt, der bei denen aufgenommen wird. Genau, also wir machen das MCN für den YouTube-Kanal und wir kümmern uns aber halt auch, dass die quasi Multitannel-Network, also für alles, was halt die Audioaufnahmen, kümmern wir uns darauf, dass sie halt quasi auf die DSPs kommt. Wir haben alle DSPs außer Apple. Ah, okay. Wie kommt es, dass ihr kein Apple habt? Also Apple Music bedient ihr nicht? Ja, genau. Also wird wahrscheinlich eine geschäftliche Entscheidung von Colors gewesen sein. Ach so, also nur für Colors. An sich habt ihr schon. Ja, ja, klar. Gut, okay. Und wieso arbeitet ihr vor allem dann mit Labels zusammen und nicht mit einzelnen Artists? Weil der Aufwand einfach zu groß wäre, dass ihr sagt, Artist, Artist, Artist Entscheidung, weil das ist ja bei anderen Vertrieben schon so. Oder gibt es Ausnahmen, dass ihr manchmal auch sagt, wir nehmen jetzt einfach diesen Artist, dieser Artist, weil reicht uns? Ja, wir hatten also die Ausnahmen, das war aber nicht in meinem Territorium, das war bei The Hives, die haben wir dann halt quasi weltweit gearbeitet und die wurden halt quasi von dem Fuga Team UK beziehungsweise aus den Nordics gearbeitet, aber generell kann man sagen, natürlich es gibt viele Artists, die schon auf dem Level sind, dass sie erstmal, dass es natürlich auch monetär wichtig ist, also weil wir auch natürlich eine große Maschine sind und da ist es halt irgendwie sind dann, gibt es dann doch nicht so viele Artists, die dann schon auf dem Level sind, also beziehungsweise die haben alle dann auch trotzdem Teame um sich herum, dann machen wir natürlich, also wir machen auch für Management Vertriebsdeals, aber eigentlich sind es halt die Labels, weil natürlich wir auch deren Artists auch langfristig begleiten wollen und auch die entwickeln wollen und da ist halt, wenn es ein Label-Team gibt, dann hast du natürlich im Label-Team mehr Erfahrung, mehr Kontakte, es ist halt schon ein gutes Setup da. Das ist halt irgendwie, während sich das dann immer oft bei Artists dann nochmal so anfühlt, Obwohl es total wichtig ist, auch für die kulturelle natürlich Relevanz, aber dass man da noch oft am Anfang steht, weil man dann erst mal das Team zusammensetzen muss. Und da ist auch noch ein Learning von der Artist-Seite und wenn das beim Label dann auch alles schon einfach da ist. Also ich glaube, man muss sich dann auch mal zusammensuchen, welcher Vertrieb passt zu mir. Wenn das halt so ein DIY-Vertrieb ist, da gibt es ja ganz tolle, also zum Beispiel Record Jet, die machen eine ganz tolle Arbeit. die dann halt auch spezialisiert drauf sind, diesen kleineren DIY-Artist als Sparring-Partner, die zu begleiten und dann gibt es halt irgendwie die Vertriebe, die dann so ein bisschen größer sind, die dann halt, oder die ganz Großen dann halt quasi die Majors, die dann halt auch dann zu dem Label passen, auf dem Level das Label mit seinen, ihren Artist dann halt auch ist. Okay, aber das heißt, wenn ich jetzt ein kleinerer Artist bin und hab aber ein eigenes Label schon alles irgendwie aufgesetzt und noch zwei weitere, zum Beispiel da auch die Musik veröffentlichen, dann könnte ich mich auch an dich wenden. Klar, auf jeden Fall. Also ich finde auch das immer gerade total spannend, weil ich habe das so oft gesehen, auch, dass es halt kleinere Labels gibt und auch mit Artists irgendwie und dann passiert da plötzlich was und da will man natürlich irgendwie klar, da will man mit dabei sein. Es macht aber auch einfach Spaß, halt so eine Entwicklung einfach zusammenzumachen, weil das ist ja nicht, dass der Vertrieb wir nur das Label unterstützen, das ist ja auch gegenseitig. Also es ist halt, man wächst ja so miteinander in den Erfolg und das ist halt wirklich das Ziel. Ihr nehmt dann wahrscheinlich auch so 20, 30 Prozent von den Einnahmen oder wie ist es bei euch? Nee, das machen wir nicht. Also wir versuchen halt immer ein Deal genau so zu stricken, damit er halt irgendwie für das Label passt. Also dieses generelle 20, 30 machen wir nicht, sondern wir gucken auch, welche weiteren Services werden noch benötigt. Also müssen die Releases an DSPs gepitcht werden, wie viel, wie umfangreich ist das und da versuchen wir dann einfach einen Deal zu stricken, mit dem halt auch das Label happy ist und nicht nur einfach so hier frisst und stirbt, das ist unser Standardvertrag. Dann ist halt glaube ich auch immer so, kann immer oft vom Label aus sein das Gefühl, ja, aber das ist ja so Standard, dann bezahlen wir euch so viel und so und wir versuchen das halt einfach den Services entsprechend auch anzupassen. Also das heißt, ich könnte weniger abgeben, ich könnte aber auch mehr abgeben, je nachdem, was ich da möchte. Und das hattest du ja schon im Vorgespräch auch angesprochen, ihr habt da eine sehr große Maschine, hast du es gerade auch genannt, also nicht rein Vertrieb, sondern eben auch angedockt ans Mutterunternehmen sozusagen, habt ihr noch sehr viele andere Services, vielleicht da nochmal, was unterscheidet euch dann von anderen Vertrieben, was habt ihr da noch im Angebot? Also vielleicht nochmal zur Struktur. Also Downtown ist quasi unsere Mutterfirma und darunter haben wir viele Schwestercompanies. Zum Beispiel gibt es halt Curve, das ist Royalty Software Abrechnung. Dann gibt es Neighboring Rights. Natürlich gibt es Publishing, weil es natürlich Downtown Publishing gibt. Dann gibt es noch Foundy, das ist sowas wie Linkfire. Und die Idee ist halt, dass halt die Labels, mit denen wir arbeiten, quasi modular zusammensetzen können, was sie halt auch ihrem Businessmodell entsprechend brauchen. Wenn zum Beispiel ein Label ein gutes Team um Neighboring Rights hat oder ein Deal direkt hat, finde ich halt immer für eine lange Businessbeziehung sehr destruktiv zu sagen, ja du musst jetzt alles ändern und du musst einfach mit allem jetzt zu uns kommen. Sondern man versucht ja dann auch, wenn das Navigate-Team sitzt, dann kann man das auch so lassen. Man kann sich ja dann später nochmal im Verlauf der Zusammenarbeit, die man dann zusammen hat, kann man sich das ja nochmal angucken. Das passiert dann auch in der Realität, was ich jetzt immer merke, dass halt, wenn wir mit dem Label arbeiten und die Zusammenarbeit ist gut, nicht nur halt, zwischenmenschlich soll es natürlich auch gut sein, aber halt natürlich auch monetär. Das ist dann die ideale Situation, dass ein Label zu mir sagt, du wir hatten ja damals irgendwie Neighboring Rights, hatten wir ein Team, aber jetzt würden wir gerne halt vielleicht das doch nochmal nochmal angucken und dann sagen wir, okay, alles klar. Und dann kann man natürlich auch gucken, wie man den Deal dementsprechend auch strickt. Wenn es natürlich ein Partner ist, mit dem man langfristig schon arbeitet, kann man ja vielleicht, also muss man nicht, aber kann man natürlich bessere Konditionen dann auch anbieten. Kannst du schon sagen, wie Technologie, zum Beispiel AI oder auch Data Analytics, die Art, wie Labels gerade arbeiten oder eben auch Artists, wie das verändert? Ist das schon was spürbar? Also es wird auf jeden Fall natürlich sehr viel berichtet und auch viel besprochen, aber einen direkten Einfluss hat es noch nicht auf meine Arbeit. Ich glaube, wir sind jetzt gerade alle auf dem Weg, dass uns klar wird, was ist AI und wie wird AI in unserem Leben halt irgendwie in unsere Musik eingreifen. Deswegen finde ich es immer so schwierig mit Prognosen. Und ich bin positiv AI gegenüber. Also klar auch kritisch, aber natürlich, ich möchte mir den offenen Blick dafür behalten. Deswegen habe ich das für mich unter positiv kategorisiert erstmal. Aber hat noch nicht einen großen Einfluss auf die Arbeit. Gut, ich würde mal auf deinen Einstieg, bevor wir vielleicht wieder in die Gegenwart springen. Du bist ja schon eine Weile in der Musikindustrie. Was war denn überhaupt der Auslöser, dass du da reingesprungen bist um den Dreh 2001, war das? Schön, dass du mich fragst. Das ist nämlich eine ganz schöne Geschichte. Ich habe erst was ganz anderes gemacht. Ich habe Schauspielaufnahmeprüfungen gemacht. Ich wollte Schauspielerin werden. Also ich wollte erst mal aus meiner Stadt, aus der ich komme, ich glaube, das wollen viele junge Menschen, aus der Stadt raus, in der man aufgewachsen ist, obwohl das wirklich eine schöne Kindheit war. Es war wirklich idyllisch. Aber dieser Drang der Jugend, man will raus, vielleicht ist das jetzt in der Generation auch wieder anders aber damals Generation X war das halt so ja und dann habe ich gedacht, wo will ich hin und ich habe eine Tante in Florida und habe gedacht, ah ok alles klar, dann fahre ich erstmal nach New York und dann gucke ich mal was da so ist und dann ist meine Tante in meiner Nähe, die kann ich ja dann in Florida besuchen, for the record die ist übrigens Demokratin Gott sei Dank genau und dann habe ich aber die Schauspielaufnahmen Prüfung gemacht, das hat aber nicht wirklich so geklappt ich hatte auch eine Schauspiellehrerin hier Und im Nachhinein bin ich aber recht froh, weil es gibt ja immer so weniger Frauenrollen. Es war da echt noch ein anderer Schnack, wie man sich durchbeißen muss, um seine Rollen zu bekommen. Und ich hatte aber auch immer schon als Kind Klavier gespielt, Bratsche gespielt und Flöte gespielt. War auch bei Jugend musiziert. Ja, nicht schlecht. Das hat auch immer sehr viel Spaß gemacht. Und hatte auch mal kurz überlegt, ob ich vielleicht Musik studiere. Und war halt auch in der Dagobertstraße in Köln. Habe da auch als Jungstudentin schon Unterricht gehabt. Aber ich fand es immer so ein bisschen, ich war da in dem großen Raum, die zwei Flügel. Es war ganz toll, aber man war immer so viel alleine. Und ich habe immer gemerkt, ich will doch mit Menschen was machen. Das ist halt einfach, im ersten Austausch wird es halt so interessant. Genau, und dann bin ich aber nach Berlin gekommen, weil ich hier eine Cousine hatte, bin hier hängen geblieben. Und da in der Zeit war es ja 94, es war Anarchie. Überall war so, gab es halt irgendwelche Kunstausstellungen, Vernissagen, Finissagen. Man war die ganze Zeit ja unterwegs. Zu welcher Vernissage gehe ich hin? Es gab ja auch kein Handy. Also hast du immer auf dem Block einen Zettel gehabt an deiner Tür. So heute gehen wir alle in die Freitagsbar oder so. Und genau, dann habe ich auch ordentlich gefeiert. Und dann habe ich gedacht, vor allen Dingen auch, weil meine Mutter mir so ein bisschen Druck gemacht hat. Ja, jetzt muss ja immer was ordentliches machen. Dann hatte mich eingeschrieben für Englisch und Deutsch. In der Humboldt war auch okay, aber es war dann auch nicht so meins. Also auf Lehramt? Ja, und ich habe mit einer Bekannten auch gesprochen. Das ist ja heute auch immer noch so für junge Menschen, diese Berufsvorbereitung. Die ist halt einfach, man kriegt so ein Gespräch und dann so, jetzt mach mal irgendwie so, guck mal irgendwie, find mal raus, was du selber so werden willst. Und naja, dann Lehramt, weil mir nichts anderes eingefallen ist. Dann war ich echt ein bisschen verzweifelt, bin dann 2000, habe ich meine ehemalige Austauschschülerin aus Australien, weil ich war auch im Austausch in Melbourne, in London besucht, die in der Zeit in London gearbeitet hat. Und sie so, ja, da ist so ein Label. Wir müssen dann mal zu so einer Label Night hingehen. Das ist ganz cool. Und ich so, ja, irgendwie muss ich hin und so. Und dann war das im 93 Feet East. Da habe ich Peaches gesehen und Chili Gonzales. Dann bin ich halt an den Merch-Stand gegangen. Und da war mein späterer Kollege dann bei Kittio bei dem Label. Der hat den Merch gemacht. Und dann habe ich an dem Abend halt so ein Ohr abgekaut und wollte wissen, wie macht man das? Wie wird man Praktikantin? Wie geht das? Was macht ihr eigentlich beim Label? Ich habe mich auch immer gefragt, was macht man da eigentlich? Die Musik gibt es doch irgendwie so und die Leute gehen zum Konzert. Was braucht man denn an Label? Also wir haben sehr viel getrunken irgendwie. Mein späterer Kollege Martin. Hallo Martin, wenn du das hörst, war eine super Nacht. Wie ist denn den Nachnamen noch? Martin Freese, der hat mich dann auch super eingearbeitet bei KETIO. Und dann habe ich halt ein paar Monate später bei KETIO als Praktikant angefangen. Habe halt Bewerbung geschrieben und ja, das war halt so der Weg in die Musik. Da war ich auch schon recht alt. Also ja, ja, und dann habe ich noch eine Ausbildung gemacht. Wie warst du denn da? Ich bin 1974 geboren. Da war ich schon Ende 20. Also 27, 2001 war das dann? Ja. Ja, genau. Und dann Ausbildung gemacht, Kauffrau für audiovisuelle Medien. Da gab es, glaube ich, wir waren der dritte Jahrgang oder so. Es war recht frisch in der Zeit noch. und da wussten auch die Lehrer und Lehrerinnen selber noch nicht, was wir alles genau machen sollten. Also wir haben Buchhaltung, so ein bisschen recht, ein bisschen da und so. Aber es war ganz toll und man hat viele Kontakte getroffen, mit denen ich mich auch jetzt immer noch freue, auf Musik-Events zu sehen. Manche treffe ich halt noch. Ja. Das ist cool. Ja, sorry fürs Ausholen, war ein bisschen lang. Nee, war gar nicht so lang. Ich habe dann auch erst als nächsten Punkt, 2009 hast du dann dein eigenes Label gegründet, Snow White Records und eben auch Artist Management. Was ist denn dazwischen alles passiert? bis zur Gründung. Ja, da habe ich dann bei KITIO gearbeitet. Also vom Praktikum? Achso, nee, Quatsch. Nee, da fehlt ja noch was. Ich war bei KITIO. Ich habe immer mehr international gemacht. Da war halt auch zum Beispiel eine Geschichte, da hat Peaches eine Koop mit Pink, glaube ich, gemacht. Und ich musste den Vertrag nach London bringen. Das war ganz cool. Ich hatte eine Anfrage über MySpace für Weekender Records. Und Weekender Records war ein englisches Label. Headquarter in UK, in dem ein Musiklieber war, Justin Borwick, viele Freunde und Freundinnen von sich angestellt hat und halt ein Label gegründet hat und quasi seine Lieblingsartist gesigned hat und dann konsequenterweise, weil Deutschland und Österreich, Schweiz so natürlich ein starker Markt ist, hat er gesagt, er möchte auch eine Dependance in Deutschland, Österreich, Schweiz haben und über Grant Box, der, mit dem ich nachher zusammen Snow White das Label gemacht habe, der jetzt Snow White PR macht, Der hat dann für Weekender gearbeitet und hatte mich immer MySpace angefragt, ob ich halt Lust hätte, mich für Deutschland, Österreich, Schweiz drum zu kümmern. Und hat er Zeit nach der Ausbildung und Kittivo, das ist ja auch alles, hat so seine Zeit. Das war dann so ein bisschen auserzählt. Die großen Artists waren dann schon mittlerweile woanders. War es halt einfach Zeit für mich halt dann auch einfach zu gehen. Okay. Und da hast du dann quasi alleine die Dependance hier im Homeoffice sozusagen gemacht? Genau, wir waren dann also erst alleine und dann hatten wir auch ein Office mit Panorama 3000 auf der Schönhauser. Dann hatten wir Ben Oertel, ich glaube der ist mittlerweile bei Ticketmaster, noch eine Mitarbeiterin, waren wir dann zu dritt. Und was hat sich dann unterschrieben zwischen der Arbeit für Kittio und Weekender Records? Was waren überhaupt so deine Aufgabenbereiche dann? Bei Kittio habe ich auch nachher international gemacht. Bei Weekender Records, also das Größte, was mir heute auch immer noch total Spaß an meiner Arbeit macht, war es dann halt, dass ich weniger mit Deutschland, Österreich, Schweiz zu tun hatte, sondern mit International. Das Headquarter war ja in UK. Das war halt dann geil, einfach halt quasi mit dem Label aus England, sitz in London. Die Artists waren fast alle aus UK. Wir hatten dann quasi auch ein eigenes Signing, der auch auf Fluxvieh gespielt worden ist, Christopher Ragenstam. Aber es war halt einfach geil, international zu arbeiten. Genau, aber da habe ich eigentlich quasi die Labelarbeit, während ich bei Kittio mich mehr um Marketing gekümmert habe, war es dann bei Weekender so diese Struktur aufbauen für Deutschland, Österreich, Schweiz, irgendwie Promoteams dazu buchen, was ist die Strategie, mit den Booking-Agenturen gucken, kann eine Artist, kann die Band auf Tour kommen und so. Also du warst dann auch einfach so ein bisschen die Botschafterin quasi hier in Deutschland, die einfach geguckt hat, was ist möglich, was ist für wen interessant auf beiden Seiten, dann dich mit Leuten zu vernetzen in der Industrie, die vielleicht sogar auf der Suche sind nach Support Act oder so. Botschafterin, das ist schön, das habe ich noch nie. Ja, also klingt das so, dass du eben vor allem vermittelst und guckst, was ist da irgendwie im Markt gefragt. Hast du da noch eine Story, irgendwie Artist, wo du besonders happy warst, dass das irgendwie geklappt hat, eine Tour in Deutschland zu spielen oder warst du dann auch selber live auf Konzert oder was sind da Momente, wo du gerne dran zurückblickst? Also es gibt zwei Bands, an die ich ganz gerne zurückdenke. Einmal war es halt Cheek Inky. Das war also eine elektronische Band und die war dann auch in Deutschland und Österreich-Schweiz recht groß. Wir haben auch so eine Tour gemacht mit befreundeten Bands mit Robots in the Skies. Und, oh Gott, die andere Band habe ich vergessen, die da mit auf der Liste war. Das hat total viel Spaß gemacht, weil es mir dann auch mal die Möglichkeit gegeben hat, mit auf Tour zu fahren und so. Weil dann, während ich in meinem Büro gesessen habe, war es einfach mal ganz gut zu sehen. Also abgesehen von Gigs, da ist ja auch so viel andere Arbeit, die halt gemacht werden muss. Von Interview, Koordination, aber auch was die Booking eintut. Oder was halt auch die Hands irgendwie, die Techniker und Technikerinnen irgendwie vor Ort machen. Das fand ich ganz spannend. Und natürlich aber Sudwoman, das ist halt so eine, der Name von Snow White, also mein Slave ist Snow White, kommt von Sudwoman, weil Sudwoman mal einen Song hatten, der als Snow White heißt. Und wir sind bis heute befreundet. Und das ist halt echt immer so schön. Sudwoman spielen jetzt im September nochmal hier und haben dann auch, wir haben schon geschrieben, kommst du zum Konzert? Und das ist halt einfach schön zu sehen, dass man sich so über Jahre begleitet quasi. Und ich habe in der Tat noch eine lustige Geschichte. Und zwar war halt für das Things Are What They Used To Be Album von Sood Woman hatten wir Stuart Price. Der hat so Madonna, auch das Hang-Up-Album, also den Song, aber auch das Album, ich weiß gar nicht, wie das heißt, produziert. Der hat auch The Thin White Duke, also mittlerweile eine große Produzentenlegende. Stuart Price haben wir für einen Interviewtag nach Berlin bekommen und der ist halt morgens, habe ich einen Tegel abgeholt mit dem Auto. so ein richtiger Venue gemietet. Da wurden halt die Journalisten, Journalistinnen von Katja Schwemmers, von der Morgenpost, alle wurden halt so durchgetaktet, haben ihr Interview bekommen. Und natürlich, wie es halt immer so ist, sind die Artists, oder zumindest mit denen ich gearbeitet habe, immer sehr nett gewesen. Und der Stuart hat sich halt so ein bisschen verquatscht. Und die Zeit lief uns davon. Und ich wusste, oh Gott, der Flieger, der Flieger, der Flieger. Dann war er immer so, ja, aber ich will das Interview noch. Also super nett irgendwie. Und dann musste ich immer sagen, Jetzt müssen wir leider, also müssen wir. Und jetzt kommt der lustige Teil. Ich bin in meinem Leben noch nie so schnell gefahren. Ich habe auf der Fahrt, habe ich auf jeden Fall einen Punkt kassiert. Ich bin Gott sei Dank nicht von der Polizei abgeholt worden. Aber ich bin so schnell zum Tegel, so wirklich auch riskant, dass ich fast sage, ich hätte fast your price with mich umgebracht. Auf dem Weg, dass er halt seinen Flieger kriegt. Aber es war lustig. Okay, aber er hat ihn noch bekommen. Er hat ihn noch bekommen, er lebt. Und er produziert heute noch. Sehr schön. Gut, da bist du ja auch mit Vollgas irgendwann auf dein ganz eigenes Label gegangen. Achso, genau. In Snow White. Das hast du dann voll betrieben oder nebenbei dann die anderen? Ne, also das habe ich voll betrieben. Wir waren auch zeitweise 10, 12 Mitarbeitende. Ah krass. Ja, ja. Also wir haben aber auch gemerkt, also mein damaliger Kollege Grant Box, der hat immer sehr gute Bands angebracht. ich bin halt kein guter A&R, also dass immer die Bands, die ich oft gemacht habe, waren sehr edgy oder halt sagen wir nicht so kommerziell vermarktbar, oh Gott, das hört sich so ein schlimmes Wort an, aber, ähm. Es sind ja auch Produkte am Ende. Ja, ja, aber, oh ja, das finde ich auch schwierig. Das ist ja ein Musikbusiness-Podcast, ist okay, die Leute verzeihen dir hier, glaube ich. Aber nee, so kann man das aber nicht sehen, finde ich, dass, klar, also man muss halt auch sein Geld machen, aber ich finde, es ist ja halt... Das sind doch Menschen für dich, ja, okay. Ja, ja, ein paar. Dann haben wir gemerkt, dass es auch immer so riskant ist, so viele Releases zu haben, weil das ist wirklich irgendwie ein Sudwoman hat dann halt andere Releases getragen und haben aber einen sehr guten Kontakt gehabt zum Export Office Norway, was es glaube ich meiner Meinung nach gar nicht mehr gibt in Deutschland, Österreich, Schweiz, was aber sehr viel für die Musik aus den Nordics in Deutschland, Österreich, Schweiz gemacht hat. Und da gab es halt viele Labels, weil die Nordics ja immer so vielen Sachen einfach viel weiter vorne sind, als wir hier in Deutschland, Österreich, Schweiz, haben die halt ein sehr großes Förderprogramm gehabt. Und wir konnten halt quasi die Artists, sie hatten Labels und die wollten aber nach Deutschland, Österreich, Schweiz touren. Und was braucht man für eine Tour? Promo. Und da haben wir halt quasi immer die Promo übernommen und halt dadurch, dass wir halt auch natürlich gut vernetzt waren, haben wir dann Booking-Agenturen connected und so. Das haben wir dann auch gemacht, um natürlich halt, wenn du so eine große Firma hast mit zwölf Gehältern, die du zahlen musst, dann werden halt die Entscheidungen, welche KünstlerInnen du seins, werden da halt so ein bisschen verantwortungsvoller. Du musst halt dann gucken, dass die Kohle am Ende des Monats stimmt. Wie bist du mit dem Druck umgegangen? Also hast du dich manchmal überwältigt gefühlt und gedacht, wie kriegen wir es diesen Monat hin, nächsten Monat, dieses Jahr? Ja klar, man kann sich gut vorbereiten und so, aber man muss ja immer so Ad-Hoc-Entscheidungen treffen und manchmal lernt man die auch wirklich erst durch Learning by Doing. Egal wie man sich vorher das halt irgendwie gelegt hat und so, weil man hat ja immer den menschlichen Faktor noch. Und klar, ich habe Druck gehabt. Es gab auch Monate, wo musste ich meine Mutter anrufen. Mama, ich kann die Gelder nicht zahlen. Kannst du mir ein bisschen Geld überweisen, kriegst du den nächsten Monat wieder. aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Was waren so Learnings oder hast du irgendwo Fehler gemacht und gedacht, ah okay, das machen wir nächstes Mal nicht mehr? Dass ich oft zu positiv war, also dass ich halt selber so vom Produkt so begeistert war, dass ich dachte, wie können das die anderen nicht sehen, dass es halt so geil ist. Das würde ich jetzt anders machen, sehe ich auch anders, aber ich fand es irgendwie im Nachhinein, wenn ich mir jetzt überlege, dass ich auch Fehler gemacht habe, dass vielleicht auch dadurch Artists vielleicht ein größeres Marketingbudget bekommen haben, aus der Begeisterung raus, was vielleicht nicht wirklich zu rechtfertigen war, aber es war natürlich auch ganz gut für die Band im Augenblick. Aber wie kannst du denn das jetzt besser machen? Also du versuchst einfach ein bisschen nüchterner die Arbeit zu machen, weniger quasi emotional dich mit dem Artist zu verheiraten, sondern zu sehen, okay, ist das nicht erfolgreich, aber dann zieht mich das auch nicht runter und ich verstehe es auch, weil der Markt ist halt irgendwie schwierig oder wie machst du das? Also in erster Linie ist das ja gut, dass ich die Position gewechselt habe, dass ich die Entscheidung nicht mehr treffen muss, weil ich ja nicht mehr ein Label führe. Und jetzt im Vertrieb ist es natürlich halt, guckst du halt Zahlen. Und ich habe immer Zahlen gemocht, Mathe, LK und so. Das ist halt irgendwie, das ist so ein valider roter Faden, an dem ich mich so entlanghangeln kann. Aber natürlich habe ich manchmal immer noch diese Begeisterung. Und wenn die dann in Kombination mit den Zahlen dann auch stimmen, dann weiß ich, okay, jetzt ist halt Daisy-Time. Die Zahlen stimmen, also was wollt ihr mir? Jetzt wird Don't Stop Me Nah aufgelegt. Genau. Okay, und du hast dein Label dann vier Jahre voll betrieben bis 2013, richtig? Genau, wir haben das Label gemacht und dann haben wir aber auch viel Promo gemacht. Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich glaube, ich schätze dich auch so ein bisschen ein, um dich jetzt mal ein bisschen hier reinzuholen. Man ist mal so ein bisschen neugierig und dann kam halt irgendwie Streaming, was ist das genau? Also bis als man dann auch im Kopf angekommen ist, was Streaming ist. Also es war auf jeden Fall auch ein Prozess. Ich habe es nicht von einem Tag auf den anderen kennengelernt. Also ich weiß noch, es ist eine Bekannte oder meine spätere Vermieterin, die hatte Watch Ever gemacht. Ich weiß nicht, ob die das noch was sagt. Ja klar, es war auch von sogar Vivendi. Also quasi Universal Mutterunternehmen. Einzige Möglichkeit vor Netflix und so. Hatte ich sogar. Hatte es? Ja gut, dann warst du halt irgendwie. ABC oder Desperate Housewives habe ich darüber geguckt. Good old times. Und ich glaube nämlich aber auch, dass halt, also die haben das ja richtig gut gemacht. Dann warst du wahrscheinlich genau in der Zielgruppe halt dafür. Aber ich hab's halt irgendwie, als ich das Ding erstmal nach Hause gekriegt hab, dachte ich so, okay, was ist das denn? Ich hatte für WatchaEver so einen Apple-TV-Adapter. Aber ich brauchte dich dafür. Das haben die halt quasi geschickt. Und dann hab ich's reingestellt. Ich dachte so, geil. Und dann hab ich drüber geschlafen. Und dann so, das ist ja alles drin. Jetzt verstehe ich Streaming. Und so war das natürlich auch in der Musik. Es gibt ja auch ein psychologisches Phänomen, wenn es was Neues gibt. Ich vergesse den Namen immer, aber dass man immer so ein Pushback macht, sagt man, das ist halt neu, verändert irgendwas. Und dann irgendwie, wenn man sich damit beschäftigt, dann ist es immer okay. Und genau da versuche ich immer, das nicht zu haben. Irgendwie, wenn was Neues ist, kein Pushback. Und das war dann auch beim Streaming. Und auch bei Snow White zum Beispiel waren wir halt recht früh, haben wir auch beim Spotify, also haben wir unsere Releases für Streaming freigegeben. Natürlich immer Absprache mit den Artists. Also das ist halt immer ganz wichtig, dass man da eine Entscheidung zusammentrifft. War das bei den Artists schon fix, dass die gesagt haben, ja klar, lad hoch oder war da auch schon wie auch heutzutage so ein bisschen so, Streaming, wie viel Geld bekommen wir da und nee komm lass einfach CD machen. Nee, der Tenor war so, nee, komm, mach mal mal mit irgendwie. Wenn du denkst, das ist gut, mach mal mal mit und so. Weil das war ja auch nur so, also die hatten ja ihre Vinyl- und CD-Verkäufe und halt auch Merge und man wusste ja, dass das ja nur so marginal ist mit dem Streaming. Da war das ja, mach mal mit, das ist bestimmt gut für Promo. So, das war der Tenor. Und dann bist du zu The Orchard also 2013. Genau. Ach Gott, wie war denn das? Genau. Ich hatte die Ausschreibung gesehen. Unser damaliger Vermieter Jako Kuznicki hat die Orchard Deutschland, Österreich, Schweiz gemacht. Und ich habe ihn gefragt, kann ich was lernen? Ich bringe ein Netzwerk mit irgendwie. Habt ihr noch einen Job? Oder beziehungsweise kann ich den Job machen, den ihr ausgeschrieben habt? Und dann hat er gesagt, ja, also wir hatten ein Interview. Und dann waren wir zu dritt, haben wir die Orchard gemacht. Ich habe Client Relations gemacht. Hat wieder total Bock gemacht, weil natürlich international. Das heißt, du warst beim Aufbau von The Orchard in Deutschland dabei? Ja, also sagen wir mal im ersten Team war ich dabei. Danach wurde es ja dann nochmal zugemacht. Die Leute sind gegangen und dann kam es halt neue. So, das ist ja dann immer so. Ja, aber schon. Ja, wenn du das jetzt so sagst, dann stimmt es ja. Ja, stimmt. Weil jetzt ist es ja schon eine relativ große Butze auch in Deutschland, glaube ich. Also Seljuk Erdogan ist jetzt nicht mehr da, aber war jetzt der letzte Interviewgast, der auch dort gearbeitet hat. Ja. Aber da warst du da auch nur ein Jahr. Genau, weil dann die Konkurrenz mich gehadhuntet hatte. Ja, aber das war dann am Anfang, der Markt wurde aufgebaut, so, ah, wer macht das denn schon, sowas ähnliches, weil natürlich immer Onboarding bei einer Firma ist ja immer kostenintensiv und so. Die waren halt neu im Markt und dann ging es so, hm, hast du nicht Lust für uns zu arbeiten, so. Und da bist du auch eine ganze Weile geblieben, da bist du auch schon, eigentlich hast du denselben Job gemacht wie jetzt? Ja, aber da war ich Territory Managerin und jetzt bin ich ja General Managerin, also ich habe ein paar mehr Befugnisse. Okay, also Territory heißt, du hast auf das Territorium aufgepasst oder wie kann ich mir das vorstellen? Genau, ich habe da hingesessen. Das ist meins. Nein, also prinzipiell genau dasselbe. Da war halt aber mehr der Aufgabenbereich für Labels, die auch nach Deutschland, Österreich, Schweiz wollen. Wie etablieren wir unser Label am besten im Markt oder so? Und ein Label zum Beispiel, bei dem das unglaublich gut geklappt hat, bei Ingo, das ist Dirty Hit. Die machen seit 1975, Bibadubi und die haben es halt ganz toll jetzt halt auch sich etablieren können in Deutschland, Österreich, Schweiz. Tolles Label. Was konntest du den Leuten dann mitgeben auf die Frage, wie etablieren wir uns in Deutschland? Also Kontakte machen zu den richtigen Promoagenturen, was passt zu mir, welche auch wieder, welche Bookingagentur, wer soll mir den Pressetext schreiben? Das ist natürlich, fängt immer schon an, irgendwie nicht mal die Übersetzung nur oder holt man sich einen Journalisten, der auch dann zum Beispiel für den Spiegel schreibt oder für was anderes. quasi halt so den Baukasten wieder mit zusammensetzen. Also hat sich das gar nicht so unterschieden zu deiner vorherigen Botschaftertätigkeit, Botschafterinnentätigkeit? Botschafter, ne, ja. Okay, und hat sich der Job denn, also ich meine, das hast du fast zehn Jahre gemacht, hat der sich denn verändert? Wahrscheinlich schon auch, weil ich sage mal, in der Zeit 2014 bis 2023 kamen ja auch die Streamingdienste vor allem an den Start, kam ja auch. Facebook war da noch relevant, Instagram. YouTube gab es auch schon davor, aber wie hat sich der Job da verändert? Er hat sich ja verändert, weil natürlich immer mehr Faktoren dazu kamen, also quasi immer mehr DSPs und immer mehr, auch natürlich, aber auch immer mehr Kritik. Aber er hatte sich da mehr verändert, weil das Führungsteam sich immer wieder bei Ingross verändert hat. Und für mich persönlich hatte das dann einfach mehr zu tun, dass ich viel mehr mit Ingroves US zu tun hatte, als dann wirklich mit Europa. Weil du darauf auch abgezielt hattest? Weil es sich einfach so ergeben hat. Okay. Und wie würdest du sagen, also du warst ja eben mit eigenem Label am Start, mit globalen Playern wie Orchard, eben Ingroves, Fuga jetzt aktiv. Was sind denn für dich die größten Unterschiede in der Arbeitsweise? Also eigenes Label gegen diese ganzen größeren Player? Also als eigenes Label, wenn man halt noch ein kleineres Label ist, dann fühlt es sich immer also schon ein bisschen an wir gegen den Rest der Welt, weil also man sich durchkämpfen muss, natürlich gibt es dann immer so tolle Peaks, wenn halt gerade tolle Journalistinnen und Journalisten wenn man dann mal so ein Prop kriegt für einen Artist oder eine Band, die man gemacht hat, das ist natürlich ganz toll, aber natürlich wenn du eine große Marke also eine große Company hast vereinfachen sich intern nicht nur Strukturen, was ganz cool ist, also weil man natürlich, viele sagen, ja aber dann der Korpus wird immer größer wird auch komplizierter. Ja, es gibt dann halt Strukturen. Es gibt Strukturen, die man auf der einen Seite mitgestalten kann. Wenn es eine Firma ist, die gerade von 50 vielleicht auf 300 Leute wächst. Also ich rede jetzt nicht von einem ganz großen Firma. Man kann die Strukturen mitgestalten. Das ist ganz cool. Hat aber halt auch so ein großes, im Gegensatz zum kleinen Label, hat schon so ein bisschen mehr Standing im Rücken, was hilft. Und in der Arbeitsweise, ich arbeite total gern mit amerikanischen Firmen zusammen. Ich finde, da ist die Arbeitsweise auch sehr ähnlich. Es ist halt immer wenig gerede, aber halt auf den Punkt, also es wird nicht über das Wetter geredet, aber man kommt auf den Punkt und es ist halt es ist nicht verklausuliert, sondern es ist halt sehr einfach und auch proaktiv, also es wird ja auch belohnt, wenn Menschen Ideen bringen und das ist halt immer, das mag ich immer so, also ich weiß, wir hatten immer so Winter Summits bei Ingroves, wir wurden halt, alle Internationals wurden nach L.A. eingeladen und wir durften dann halt eine Weihnachtsfeier und es gab aber natürlich auch so Hubs irgendwie, wo man geguckt, wo man geguckt hat, wie kann man Strukturen intern verbessern. Und da fand ich immer ganz toll, dass man auch in ein anderes Team reingehen konnte, also fachfremd zu sein quasi, wenn es nicht der eigene Aufgabenbereich war. Aber es war immer so, komm, gib deine Meinung. Es gibt keine doofen Ideen. Und das habe ich immer gemocht. So, das mag ich sehr. Auf jeden Fall. Ja, überhaupt der amerikanische Spirit, so ein bisschen dieses Macherding, ist auch das, was du wahrscheinlich daraus spürst. Was aber natürlich jetzt auch so ein bisschen was Negatives wieder bekommt auf der ganzen Weltsituation. Also Amerika jetzt meinst du? Ja, ja, ja. Also, aber, also, ja. Hast du das Gefühl, dass sich das Politische auf die Arbeitsweise von AmerikanerInnen jetzt schon auswirkt? Ja, klar. Also ich merke es Gott sei Dank nicht bei der direkten Arbeit, Aber alleine halt, dass diese ganzen DEIs abgeschafft werden, irgendwie, dass halt Vielfalt wirklich aus der Gleichung rausgenommen wird. Gerade bei amerikanischen Firmen, Google und so, das finde ich erschreckend. Und natürlich, wenn das jetzt auch keinen direkten Effekt auf meine Arbeit jetzt hat, aber natürlich wird sich das verändern, weil natürlich halt diese Vielfalt dann, also die wird ja behindert quasi. Und gerade Musik, gerade Musikindustrie, da müssten wir eigentlich noch weiter vorne sein. auch in Deutschland. Und wenn wir jetzt noch gehemmt werden, dann entwickeln wir uns wieder zurück. DII? Diversity, Equity und Inclusion. Okay. Was sind denn Tipps für aufstrebende Artists? Welche Tools oder Strategien findest du sind gerade so grundlegend wichtig, auch um sichtbar zu bleiben? Ich glaube erstmal ist es total schwierig, aktuell Künstlerin, Künstler zu sein. Und ich habe da echt mal also totalen Heiden Respekt vor, Weil oft ist es ja immer so, ja, die Musik irgendwie, aber was machst du denn an den Show auf den Socials und so? Es ist halt echt schwierig. Was ich glaube, was hilft, ist immer ein Sparing-Partner oder ein gutes Team. Weil es ist wie beim Feminismus, je mehr Sichtweisen am Tisch sind, umso besser. Also desto mehr Szenarien kann man durchspielen. Deswegen würde ich sagen, gutes Team ist gut. Und ausprobieren. Also das ist glaube ich halt auch einfach nicht ängstlich sein, sondern einfach das ausprobieren, was man denkt, wie man sich präsentieren würde oder wie man halt quasi denkt, dass ihre Musik nach vorne gebracht werden kann. Du hast gerade auch schon angesprochen, Feminismus, du bist Mitgründerin von Music Industry Women. Was war der Anstoß dazu? Also auch schon 2015, also kurz nach The Orchard eigentlich. Also es war glaube ich parallel, also 2015, da war ich auch beim VOT, ich war auch zwei Jahre Vorstandsvorsitzende beim VOT und wir hießen damals noch, also den Namen möchte ich mittlerweile als erstes halt Music Industry Women. Ich habe letztens noch überlegt, warum wir den Namen gewählt haben. Ich glaube, wir wollten, uns war ganz wichtig, dass wir diese Sichtbarkeit haben, dass da Music drin ist. Klar, aber Industry, also wir sind Frauen in der Industrie. Also mittlerweile hat sich das, also wir sind ja geändert. Wir haben uns geöffnet. Das Mentoring-Programm, was wir machen, ist halt auch für Non-Binäre und Trans-Personen. Und ja, als wir es 2015 gegründet haben im Rahmen des VOTs, ist uns einfach aufgefallen bei der Evaluation der Mitglieder. Moment mal, es gibt immer Frauen, die Promo machen, die viel Arbeit machen, immer an zweiter und dritter Stelle sind. Aber wo sind denn die Frauen in Führungspositionen? Und das war jetzt quasi der Anstoß. Und als wir dann noch mal geguckt haben, also mit der Vorgabe uns die Musikindustrie angeguckt haben, und es gab halt zu der Zeit auch noch keine valide Studie und so, also uns haben die Ohren geschlackert. Also wie viele Frauen in der Musikindustrie sind, in der Promo als halt Assistentinnen. Aber wo sind sie in Führungspositionen? Wo ist die Vielfalt? Es geht dann natürlich auch weiter auf POCs. Es geht halt einfach so weiter. Wie hat sich die Rolle denn in den letzten zehn Jahren, das ist ja schon zehn Jahre her, wie hat sich die Branche da verändert? Ich habe jetzt keine validen Zahlen, aber es hat sich nicht so verändert, wie man sich das wünscht oder wie man immer das hofft oder auch wie man das immer denkt. weil man denkt, man ist ja jetzt so, man macht dieses Programm, das Mentoring-Programm. Wir sind mittlerweile Teil eines europäischweiten Programms, MEWEM heißt das. Also es haben sich dann mehrere Verbände quasi zusammengeschlossen. Es hat sich nicht so viel getan, wie wir hoffen. Und natürlich auch auf der ganzen Situation, Weltsituation aktuell, merkt man natürlich auch wieder so einen Rückschlag. Also vor ein paar Jahren war es dann irgendwie, Guckt euch die Line-Ups an von dem Festival, zu wenig Frauen und war die große Welle. Und das lässt dann immer nach, als ob man sagt, ja okay, das ist die Situation, irgendwie besser schafft man es nicht. Aber es ist halt, man muss dranbleiben. Und je älter ich auch werde, desto aggressiver werde ich bei dem Thema auch, weil mich einfach die Ungerechtigkeit so wütend macht. Das ist halt einfach das, was mich echt auf die Palme bringt. Ja, verstehe ich. Gibt es denn irgendeinen Bereich, der sich verbessert hat oder wo du siehst, okay, da hat auch irgendwas funktioniert? Ja klar, also in dem Programm, wir jetzt ja gemacht haben, hat man ja auch über zehn Jahre Mentorinnen und Mentees gehabt und wir konnten ja auch diese Karrieren verfolgen. Wir nehmen auf jeden Fall wahr, was einmal ein Punkt war, Netzwerken. Das war immer so Frauen und, ich sag jetzt mal Frauensternchen, ja, also Frauensternchen. Das war immer so ein Manko, weil ich weiß auch nicht warum, irgendwie Frauen, es ist immer diese Hemmschwelle da. Ich glaube, es kommt daher, weil man denkt, wenn man jemanden vermittelt, oh Gott, dann habe ich die Vermittlung gemacht, wenn es halt dann nicht klappt, dann bin ich schuld. Aber das ist ja Quatsch, das ist ja bei Männern auch so. Ich glaube, dass die Vernetzung besser geworden ist, dass halt auch die Sichtbarkeit mehr da ist, dass es halt auch zum Beispiel bei Universal-DEI-Programme gibt. Das ist auf jeden Fall da und ich hoffe, dass man einfach auch dran bleibt. Was aber noch mehr sein kann, finde ich, dass halt noch mehr Frauen untereinander mehr Business machen sollten. Auch nicht Angst haben, auch mal genau das halt zu machen, was Männer auch machen. So, ja komm, ich hab dir eine Option, guck dir das mal an. Das muss man einfach ein bisschen mehr und dreiste auch machen, glaube ich. Ich hatte auch jetzt auch gerade mit Frauen häufiger die Diskussion oder die Frage, dass sie auch das Gefühl haben, ich bin in einer Branche, wo ich irgendwie wenig Frauen habe, aber manchmal fühle ich mich gerade von der einen anderen Frau zum Beispiel, die da drin ist, eher so konkurrenzmäßig. Und dann habe ich mich gefragt, okay, ist das schon so ein Ding? Also als Mann kann ich mich ja nicht so stark reinfühlen, weil Männer sind schon stärker da. Gut, in manchen Medienbereichen, da wo ich jetzt arbeite oder bei Fritz war ich dann auch manchmal unter sehr vielen Frauen, aber das ist ja der seltenere Fall. Aber es ist manchmal diese Dynamik, du hast dieses Alleinstellungsmerkmal, ich bin zum Beispiel der einzige Mann unter Frauen, habe ich ja auch, okay, ich bin jetzt der eine und wenn ich jetzt weiß, okay, da kommt jetzt der zweite Mann, dann habe ich ja alleine schon mal diese Stellung verloren. Ich weiß nicht, ob dann schon alleine von diesem Gruppending so unterbewusst auch schon dieses, oh, wie ähnlich ist der mir, kann der mir irgendwas wegnehmen, ob das vielleicht auch ein strukturelles, schwer zu änderndes Ding ist, was manchmal auch dazu führt, dass Frauen das Gefühl haben, hey, ich habe diese alleinige Rolle verloren oder so und jetzt muss ich eher zeigen, dass ich besser bin als die andere oder so. Hast du dazu einen Gedanken? Also mir geht es erstmal ganz anders, wenn ich halt irgendwie, ich habe auch viele Männerrunden gehabt irgendwie und ich habe mich immer gefraut, wenn eine andere Frau ist, ein anderes Sister ist mit am Start und ich habe eher dann so die Gemeinsamkeiten gesucht, dachte ich so, ey alles klar, was dann auch nicht immer funktioniert hat, aber also war ich dann so, das System an sich ist natürlich wie beim Kapitalismus, also das System ist halt das Problem. Und wenn natürlich eine Frau in dem System performt, sagen wir mal wie ein weißer Cis-Mann, hat die Frau natürlich auch Angst, dass ihre Stelle angegriffen wird. Aber ich glaube, wenn du mit einem anderen Mindset rangehst und denkst halt, ich gehe jetzt irgendwie in dieses System rein, was eigentlich so ist, aber ich will jetzt was verändern und ich will halt nicht nach den Spielregeln der anderen weißen Cis-Männer halt spielen, sondern ich versuche das anders zu machen, finde ich, ist das halt gar nicht. Also dann hast du natürlich erstmal eine andere Position. Also auch für mich im Kopf, dann sind die anderen keine Konkurrenz, weil ich dann sonst denke, irgendwie lift each other up. Ich tue mir mal einen Gefallen, tue mir auch mal einen Gefallen. Also ohne jetzt halt irgendwie so fetterinnen Wirtschaft reinzukommen. Aber ich glaube auch, das ist halt das Mindset. Und ich denke auch jedes Mal, wenn ich in so einer Runde bin, wenn ich jetzt Platz schaffe, dann ist noch hinter mir Platz irgendwie, dann kann ich noch winken zu anderen Frauen, kommt auch noch mit rein, hier ist eigentlich noch Platz, weil da ist auch mal die Hemmschwelle so. Weil das ist nämlich auch so ein Ding, dass dann, wenn Frauen eine andere Frau in der Position sehen, denken so, ja ist die Position ja schon besetzt, dann habe ich ja keine Chance. Ja, aber das heißt ja, es können neue Positionen geschaffen werden. Vielleicht will die Frau auch dann irgendwann auch mal was anderes machen. Vielleicht geht die Frau auch mal in Rente, um jetzt mal das fast Ageism aufzumachen. Also ich habe zum Glück das noch nicht so erlebt mit der Konkurrenz und ich werde mich auch hüten irgendwie, wenn mir jemand mit Konkurrenz kommt, dass ich halt mich, dass ich da in dieses Rabbit Hole reinfalle. Ich versuche halt die Branche zu verändern, nicht nur mit Frauen, auch mit POCs, dass wir uns nicht als Konkurrenz sehen, sondern quasi zusammen halt irgendwie was verändern können. Aber ist vielleicht auch der amerikanische Einfluss bei dir ein bisschen, könnte ich mir vorstellen. Also weiß ich nicht. Also ich habe ja auch für Genius mit Amerikanern zusammengearbeitet und das ist halt einfach ein anderes Mindset, ein deutlich offeneres, deutlich klar, man labert auch ein bisschen mehr, wobei ich habe auch einen Podcast gehört, so über die ungeschriebenen Regeln der Musikindustrie, wo dann auch zwei, ich glaube auch Rapper sind das, darüber geredet haben. Es ist halt so, ich dachte, das wäre an sich amerikanisch, aber Musikindustrie spezifisch wohl auch, dass man halt sagt, jo, lass zusammenarbeiten und das ist halt viel glaber. Also das findet jetzt nicht unbedingt immer statt, aber es ist halt erstmal natürlich positiver, das mal zu sagen, als zu sagen, nee, ich rede gar nicht mit dir, oder wenn, dann bin ich Konkurrenz, sondern es kann theoretisch was draus entstehen, auch wenn es vielleicht ein bisschen zu positiv ist. Aber vielleicht, Tobias, ist das nicht was Amerikanisches, sondern auch was Männliches, weil das merke ich nämlich auch irgendwie, also viele in der Musikindustrie, das sind halt weniger die Frauen, die viel versprechen, also eher als irgendwie Männer, die damit immer gut gefahren sind, viel zu labern und damit halt irgendwie an den Start zu kriegen und die immer noch dieser quasi dieser Methode dann weiterhin frönen. Ich meine jetzt eigentlich nicht nur an sich labern, sondern wirklich dieser ganz genaue Vorschlag, hey, lass uns zusammenarbeiten und dass dieses Zusammenarbeiten aber eher so, ja, also das heißt jetzt nicht, ich bin morgen bei dir auf der Matte, sondern das ist schon so ein bisschen, du solltest das nicht zu ernst nehmen, aber das Labern und das Aufplustern, das ist, denke ich mal, auf jeden Fall was. Also das, wie man sich verkauft und dass man das ja auch lernen muss, dass man das auch über verschiedene Rollenbilder, auch da ist viel, was wird vorgelebt. Man hat natürlich eher so Wolf of Wall Street, das sind dann Typen und da kann man sich dann vielleicht eher als Mann abgucken, okay, wie kann ich mich jetzt so und so verkaufen, dass es jetzt irgendwie cool rüberkommt. Das ist wahrscheinlich das, was du meintest, dass man einfach eher heiße Luft oder irgendwie im schlimmsten Fall auch noch die Idee von einer Kollegin kopiert und die als seine verkauft und das dann auch so angenommen wird, während die von der Kollegin eher so, ach so, gar nicht, wie du hast es eigentlich gesagt, das hat er doch gesagt, also das ist was, was du erlebt hast vermutlich. Ja, genau das ist es halt so. Aber ich wollte, ich hatte, ich muss den Gedanken einfach noch zu Ende fest. Ich fand nämlich auch, also in Vorbereitung hier auf den Podcast, fand ich ganz toll, dass du, du hast ja auch viele Frauen und so und dass es halt auch immer Thema ist irgendwie, Vielfalt in der Musikindustrie. Das fand ich halt ganz cool. Und dann auch das halt irgendwie ThemaTakt kommt ja quasi aus dem Rap, was natürlich auch sehr müsogün, ja. Und deswegen habe ich mich total gefreut, also das für die Einladung zum Podcast, weil, ja, aber weil es halt einfach, weil man natürlich irgendwie denkt, ah, ThemaTakt, Rap irgendwie, alles klar, irgendwie. Da habe ich mein erstes Gefühl, wie Müsigün wird es denn da? Aber dann habe ich dann geguckt, wer halt deine Gäste sind und das fand ich halt ganz toll. Und als ihr das dann noch besprecht, also wie es das ist für eine Frau in der Musikindustrie zu sein, da habe ich mich total drüber gefreut. Das fand ich toll. Das freut mich. Auf der anderen Seite kann man auch immer sagen, hatte ich auch im Interview mit Yannick Niyang, Tokenismus. Also das natürlich auch nervt unter Umständen. Du bist schwarz, du redest über Schwarzsein. Du bist Frau, du redest über das Frausein. Also man würde sich ja eigentlich wünschen, das vielleicht mal nicht zu tun. Und auch Suki ist ja zum Beispiel, hatte ich auch im Interview, die ist ja glaube ich auch aus dem Grund nicht mehr so in der Musikindustrie, wie sie davor war, weil sie einfach keinen Bock hat, immer wieder dieselben Themen auch auf Panels oder so zu diskutieren. Deswegen auch da, es ist ein bisschen schwierig, wie macht man es richtig. Aber ich versuche auf jeden Fall, Sichtbarkeit zu geben und habe auch nicht den besten Job gemacht. Also wenn man in die letzten Folgen reinguckt, sieht man, dass schon sehr viele weiße Cis-Männer sind. Aber ich versuche auf jeden Fall immer, Frauen oder auch BPOC einzuladen oder auch Non-Binary hatte ich jetzt glaube ich noch nicht, aber ist auf jeden Fall immer auch ein Ziel von mir. Wie du sagst, die Sichtbarkeit geben und ist ja auch spannend. Sage ich auch ganz offen, dass ich da natürlich auch immer interessiert bin an anderen Sichtweisen, wie du sagst. Aber man ist auch, wenn man zum Beispiel, ich habe mal gelesen, wenn man Leute einstellt, dann stellt man immer gern Personen ein, die einem sehr ähnlich sind. Also deswegen ist das halt glaube ich eine ganz natürliche Falle, dass man halt sagt, irgendwie, ja ich habe jetzt viele weiße Cis-Männer bei mir im Podcast gehabt. Ja klar, das ist halt dann auch irgendwie so der erste natürlich und dann kommt das der Kopf, der sagt, ja vielleicht musste ich immer das nochmal mir angucken und vielleicht mehr Vielfalt reinbringen, aber das ist ja quasi by the book gemacht. Danke, danke. Und an sich sind es ja auch die Lebensgeschichten. Also ich meine, das ist ja, ich rede ja mit den Leuten auch nicht nur über das Musikbusiness und Punkt, sondern es geht ja auch um die Geschichte und da finde ich es dann auch kann ich für mich selber auch eher argumentieren, na gut, dann lade ich den und den ein. Der ist aber halt, der hatte halt diese Position in der Musikindustrie 30 Jahre gemacht und darüber kann aber auch halt nur er reden. Also wenn es jetzt eine Panel-Diskussion ist, ist es ja anders. Weißt du, wie ich meine? Da geht es ja nicht um das Leben einer Person unbedingt und die ganze Karriere, sondern es geht halt um Expertise und da kann man, glaube ich, noch eher sagen, man tauscht das aus. Aber wenn ich jetzt wirklich an einer Lebensgeschichte interessiert bin, dann kann halt nur diese eine Person und dann ist es halt vielleicht ein Thomas Stein. Gut, habe ich es noch nicht, aber der Hätte ja Ecofresh gesigned damals. Wäre vielleicht auch irgendwann nochmal auf der Liste. Und der hat wahrscheinlich auch... Aber Ecofresh würde ich auf jeden Fall machen. Um nochmal zurück aufs Thema. Du hast ja ein paar Sachen schon genannt. Aber wie kann denn zum Beispiel Diversität in Führungsebenen erreicht werden? Hast du da noch ein paar Tipps für Unternehmen? Es geht immer um Kompetenz. Obwohl das oft immer wieder runtergeredet wird. Also wird ja immer wieder so, ja, du hast ja nur die Position. Aber man muss es immer wieder sagen. Ich bin für eine Quote. weil es natürlich bei gleicher Kompetenz ist weil sonst werden die Strukturen einfach nicht aufgebrochen also das ist halt für mich ganz klar und es zeigt ja auch dann auch immer wenn halt Frauen in den Führungspositionen sind dann geht es ja auch und was anderes natürlich auch was mir auch jetzt passiert ist bei Fuga, dass man mit jemandem gearbeitet hat, also ich hatte mit einer Vorgesetzten bei The Orchard gearbeitet vor zehn Jahren vorher sie wollte mich dann in Berlin treffen und meinte halt so ja wir suchen halt einen GM für Deutschland und es war Schweiz. Ich so, bin selber in die Frauenfalle reingetappt und hab gesagt, alles klar, ich komme, wir treffen uns auf den Wein. Ich bringe eine Liste mit von Leuten, von denen ich denke, die können den Job machen. Und als wir uns dann getroffen haben, die so, nee, ich hatte jetzt eigentlich gedacht, du willst dich bewerben, ich wollte dir ein bisschen was erzählen und dann kannst du deine Unterlagen hinschicken. Und ich so, ah, okay, alles klar, so ist es. Also man lift each other up, also man muss halt keine Scham haben, auch mal zu sagen, komm, also auch jetzt nicht von Bus zu schützen, aber zu sagen, jetzt mach das mal. Und so war es bei mir. Ich dachte so, so, ah nee, ich habe so Territory Manage, aber GM ist auch noch mehr Verantwortung. Sie so, nee, mach das. Mach das. Und dann habe ich mich beworben. Klar, ich hatte dann irgendwie noch vier, fünf Interviews. Mittlerweile hat man immer so viele Interviews. Also, weil man natürlich auch alle kennenlernen will im Team oder die einen kennenlernen. Das sind meine Tipps. Quote und andere Freundinnen und Freundinnen einfach mal nach vorne stoßen. Und du bräuchst einen neuen Job, neueren Job seit 21 Jahren nicht. Nee, super. Macht total Spaß. Es sind auch ganz viele Frauen Das merkt man. Also das letzte Mal zu dem Thema, aber da wird halt schön die Hand gehoben beim Call und dann erst gesprochen. Man lässt sich gegenseitig ausreden. Toll. Macht Spaß. Schön. Noch zur Netzwerk- und Verbandsarbeit. Du warst im Vorstand des Votui, bist du nicht mehr? Nein, also ich war im Vorstand, ich glaube vier Jahre und ich war Vorstandsvorsitzende, hatte ich von Christoph Ellinghaus von CitiesLang übernommen mit Mark Chung, der war der Vize. Genau, als aber dann, als die News kam, dass Ingros, für die ich an der Zeit gearbeitet habe, von Universal gekauft wird, musste ich den Posten niederlegen. Interessenkonflikt, weil VOT, wofür ist die Abkürzung? Verbandunabhängiger Musik, also früher VOT, Verbandunabhängiger Tonträger, jetzt Verbandunabhängiger Musikunternehmen und wie der Name schon sagt Indie und Universal Major. Deswegen ging das dann nicht mehr und dann musste ich den Posten schnell niederlegen. Okay, was hast du da dann in der Zeit, was hast du da für Arbeit gemacht vor allem? Das ist schon wieder so lange her. Was haben wir denn zu der Zeit gemacht? Also lustigerweise, es gibt immer viel für unabhängige Unternehmen, immer viele Baustellen, die man machen muss, Vergütung, Rahmenverträge, so viel. Aber lustigerweise, und damit will ich aber das Thema jetzt wirklich abschließen, kann ich mich daran erinnern, dass eine der größten Diskussionen, dass Gendern im VOT in der Broschüre war. Das ist halt von den zwei Handlern geblieben. Was für heftige Diskussionen wir da geführt haben. Aber sonst alles andere natürlich auch. Ich will jetzt nicht für den VOT sprechen, aber ich kann ja sagen, was er ist. Es ist der größte Verband europäisch mit den meisten Musikunternehmen. Viele DIY-Artists. Und da guckt man natürlich, wo werden die Interessen vertreten? Wie werden sie vertreten? Werden sie richtig vertreten? Man schließt sich halt mit den anderen Impala, zum Beispiel mit dem großen Interessenverband, schließt man sich kurz, versucht natürlich seine Agenda nach vorne zu bringen und einfach die unabhängige Industrie noch vielfältiger zu machen, weil sie natürlich auch der Driver ist für kulturelle Entwicklung. Du hast ja schon eigentlich ganz gut erwähnt, aber nochmal auch für Leute, die ins Musikbusiness rein wollen, gar nicht als Artist. Wie wichtig ist auch Netzwerkarbeit, insbesondere für junge Leute, die ins Business wollen? Ja, das ist auf jeden Fall wichtig. Also Netzwerk heißt ja auch immer, dass man Zugang hat von Wissen von anderen. die bereit sind, das zu teilen. Ich finde immer, man merkt immer, wer zu den Netzwerkveranstaltungen geht, ist auch bereit, das eigene Wissen zu teilen. Man lernt halt auch viel und kann sich auch austauschen über die eigenen Probleme, die man hat, weil man stößt einfach. Das ist ja der natürliche Prozess, man stößt irgendwo an Grenzen. Und wenn man dann halt die mit jemandem besprechen kann, ist es halt einfach ganz natürlich menschlich einfacher, eine Lösung zu finden. Und vielleicht gibt es ja jemand, der halt schon die Energie gebraucht hat oder schlechte Erfahrungen gemacht hat. dann braucht man die Erfahrung ja nicht machen, weil man vielleicht dann von der Erfahrung des anderen profitieren kann. Also Netzwerken auf jeden Fall. Und es macht auch Spaß, auch wenn man ein bisschen introvertiert ist. Man muss sich immer da so selber ein bisschen reinschubsen. Was motiviert dich denn noch nach all den Jahren, in der Musikbranche zu bleiben? Ja, so alt bin ich ja jetzt noch nicht. Also erstmal natürlich Musik, die neuen Labels, Artists, die Entwicklungen. Natürlich, wenn man jetzt älter wird, sieht man auch, was ist schon mal so ähnlich da gewesen, was war halt anders, wo darf dann halt nicht derselbe Fehler passieren. Und es macht einfach auch total Spaß, mit dem internationalen Team zu arbeiten. Mit dem Kollegen aus Frankreich, mit dem Kollegen aus Italien. Ich finde, das ist ja wie bei allem, also Lesen, Reisen, alles, was den Horizont erweitert, macht dich zum besseren Menschen. Und manchmal habe ich auch so das Gefühl, dass man beim Arbeiten mit vielen sehr unterschiedlichen, also wir haben 23 Offices weltweit, also total unterschiedliche Perspektiven. versucht halt aber eine Sache auf den Weg zu bringen, da lernt man total viel. Und dann weiß ich abends, der Deal ist noch nicht unter Dach und Fach, aber halt diese Gruppendynamik, was zu erreichen und es ist halt einfach, man weiß, was man dann getan hat und was man gelernt hat. Und das, glaube ich, motiviert mich einfach nur jeden Tag. Aber für dich schon ein sehr großer Faktor auch die Kolleginnen. Ja, total. Deine ganze Karriere durch eigentlich. Ja, klar. Also, das mag jetzt grausam klingen, Aber ich finde immer, es kommt auch manchmal nicht darauf an, was man verkauft. Also klar, es ist ein Privileg, Musik zu verkaufen. Aber auch mit wem man das verkauft. Wenn das Team schön ist, ist das immer schon die halbe Miete. Was wünschst du dir denn für die Musikindustrie? Vielfältiger zu sein, toleranter zu sein. Also sollte man ja nicht denken, dass man in der Musikindustrie, die halt einfach immer so nach vorne denken ist. auf jeden Fall toleranter zu sein, fairer zu sein, auf jeden Fall, also Vergütung und offen zu bleiben für Neuerungen. Und was wünschst du dir für dich? Dass ich immer noch, also ich bin jetzt 50, werde nächste Woche 51, dass ich immer noch weiterhin so viel Spaß dran habe an der Arbeit. Also und auch klar, was jetzt die aktuelle Weltlage, dass ich halt nicht von dem Fokus abgebracht werde, Artists, Labels zu unterstützen, mit dem Wissen, was ich angehäuft habe, im Hintergrund zu sein. Das ist auch immer ganz schön. Als Vertrieb kann man im Hintergrund sein. Aber dann halt irgendwie, also wie so ein Baustein, wie so ein Fehler zu sein, bei so einem Grundgerüst das mittragen zu dürfen. Machst du Snow White denn eigentlich noch? Gibt es das Label noch? Also es gibt es noch. Wir haben noch ein paar Releases live. Aber zu Ende des Jahres werde ich es halt auflösen. Schade, weil es halt einfach aus Zeitgründen nicht machbar ist. Und es hat sich auch einfach alles auserzählt. Also alles hat seine Zeit. Und ich glaube, die Geschichte von Snow White ist auserzählt. Okay. Wenn du nicht noch was hinzufügen möchtest, dann wäre ich durch. Bist du durch? Nee, es hat einfach total, ja, es hat super Spaß gemacht. Ich war echt wirklich nervös. Wirklich. Aber nee, ich finde es toll, dass du den Podcast machst. Und ich habe nie viel vorher Podcast gehört, außer so ab und zu mal Apo-Ficker und so. Und den ThemaTakt-Podcast, den habe ich jetzt angefangen zu hören. und ich möchte mich bedanken, dass du mich vielleicht zu Podcast gebracht hast. Ach, das ist doch schön. Na dann, lass eine Bewertung und folg rein. Vielen Dank fürs Interview. Ja, vielen Dank dir, es hat wirklich total Spaß gemacht. Ich hoffe, dass ihr viel aus dieser Folge mitnehmen konntet. Hört auch gerne in alle anderen Thematakt-Folgen rein und folgt dem Thematakt-Podcast unbedingt auf Apple Podcasts, Spotify und Co., damit ihr auch die kommenden Folgen alle auf dem Schirm habt. Ihr könnt Thematakt gerne unterstützen über thematakt.de slash spenden oder über paypal.me slash thematakt. Ich danke euch auf jeden Fall für euren Support, fürs Zuhören. Ich freue mich, wenn ihr wieder einschaltet. Mein Name ist Tobias Wilinski. Bis bald.
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